Maigesellschaft Planung&Ablauf
Alles beginnt mit zwei Kennenlernabenden. Hier werden die Neuen unter uns begrüßt, und die „alten Hasen“ erzählen ihnen, wie das Maifest abläuft.
Dann folgt Mitte März schon die Versteigerung. Hier treffen sich alle Maimänner an der Trafostation 61, um die Maifrauen auf traditionelle Weise zu versteigern.
Die Maifrauen dagegen sitzen ahnungslos im Fuchsbau und müssen die Zeit abwarten, – auch wenn es nicht immer leicht fällt. Es wird wild rumspekuliert, wer wen ersteigert. Sicher ist, dass jede Maifrau unter großer Nervosität steht.
Wenn es dann endlich so weit ist, die Würdenträger fest stehen und das Geld der Männer verkloppt ist, stürmen sie den Fuchsbau mit viel Lärm und Gesang. Nun hat die Nervosität der Frauen ihren Höhepunkt ereicht. Jede erfährt dann, wo von sie ersteigert wurde und wer in diesem Jahr die Maigesellschaft als Würdenträger vertreten darf. Anschließend werden Würdenträger und Frauen im Dorf ausgerufen.
Dann stehen die Tanzabende an, in denen die Würdenträger den Walzer einüben und die Maipaare ebenfalls das Tanzbein schwingen (sollten).
Nun dauert es nicht mehr lange und Ostern steht vor der Tür. Die Maifrauen laden ihren Maimann am Ostermontag zum Osteressen ein, wofür sich der Maimann mit einem Strauß Blumen bei seiner Maischwiegermama bedankt. Im Gegenzug bekommt er von seiner Maifrau ein Osterkörbchen.
Die Zeit vergeht und der Mai naht, somit rückt auch die Mainacht und das traditionelle Bäumesetzen immer näher. Am 30. April fahren dann die Maimänner in den Wald, um die Bäume für ihre Frauen und Würdenträger zu schlagen und diese zu holen. Die Königin und die Magd bekommen eine große Birke, die dann den ganzen Mai über den Vorgarten der jeweiligen schmückt. Der Dörpremmel bekommt als Maibaum eine Tanne, die den Dorfplatz schmückt. Die Maimänner setzen in der Mainacht selber eine kleine Birke für ihre Maifrau. Wenn alle großen Bäume stehen, heißt es „Nachtwache“. Diese geht von 18 Uhr bis 6 Uhr morgens. In dieser Zeit werden von der Maigesellschaft, mit dem ein oder anderen Glas Bier oder Sekt, die großen Bäume bewacht .
Und dann sind auch schon die ersten Maifeste von unseren befreundeten Maigesellschaften.
Am 01. Mai besuchen wir die Maigesellschaft Birke aus Stommeln.
Am ersten Maiwochenende besuchen wir die Maigesellschaft aus Klein-Königsdorf, und am zweiten Wochenende besuchen wir unsere Freunde aus Manheim und Habbelrath.
Auf diesen Festen haben wir immer eine Menge Spaß und freuen uns, dass wir diese Feste schon in unseren Kleidern bzw. Anzügen besuchen dürfen.
Außerdem sind die auswertigen Feste schon eine gute Einstimmung auf unser eigenes Maifest.
Am 3. Wochenende im Mai findet dann ENDLICH unser Maifest statt, beginnend mit dem Freitag, der Grefrather Beach Party. Hier wird dann immer kräftig getanzt, gelacht, gesungen und gefeiert. An diesem Abend erscheint die Maigesellschaft in extra angefertigter Vereinskleidung, also in zivil.
Am Samstag beginnt der Abend dann mit der heiligen Messe, bei der alle Mitglieder in die Kirche ziehen, mit anschließender Kranzniederlegung. Die Maimesse wird von den Würdenträger gestaltet.
Anschließend folgt der Maiball. Auch hier wird wieder die ganze Nacht getanzt, gelacht, gesungen und gefeiert. Die Maimänner werden in dieser Nacht nicht viel, bzw. keinen Schlaf bekommen, da es Pflicht ist, die Nacht „durch zu machen“ und um sechs Uhr das Dorf und die weiblichen Würdenträger mit einem Tamboursorps zu wecken. Danach geht es ab zum König, wo bereits der Frühschoppen, bzw. das Frühstück bereit steht.
Sonntags heißt es dann fit sein für den großen Maizug durch das Dorf, mit Krönung der Würdenträger.
Um ein Uhr treffen sich nur die Maimänner und holen den Dörpremmel, den König und das Maiknechtspaar ab. In dieser Zeit warten die Maifrauen in ihren neuen Kleidern an der alten Kneipe „zum Dorfkrug“. Nachdem die Männer am Dorfkrug eingetroffen sind, geht es mit allen weiter zur Königin, die bislang noch niemand gesehen hat. Bei der Maikönigin ist eine Bühne aufgestellt, auf der die Würdenträger dann geehrt werden. Nach der Krönung und somit auch nach dem ein oder anderen Getränk geht der Maizug dann „richtig“ los.
Anschließend gibt es dann Kaffee und Kuchen im Maizelt. Zu späterer Stunde wird dann natürlich wieder getanzt, gelacht, gesungen und gefeiert bis tief in die Nacht hinein.
Bevor dann Montags der Maiausklang bei einem der Würdenträger stattfindet, wird das Zelt aufgeräumt, wo alle mithelfen (sollten), auch wenn man müde und kaputt ist.
Am ersten Wochenende im Juni werden dann die Maibäume gefällt, und anschließend ist Maiausklang bei einem der Würdenträger.
Nach dem Maitourwochenende und der Jahreshauptversammlung sind die Planungen für das nächste Maifest schon wieder in vollem Gange. So geht das all die Jahre, immer und immer wieder!
Auch wenn es jedes Jahr der gleiche Ablauf ist, weil es so Tradition ist, macht es unglaublichen Spaß. Es lohnt sich dabei zu sein!